Die Kirche Santa Lucia alla Badia ist eines der Gebäude, die mit ihrer barocken Fassade dazu beitragen, dass der Domplatz von Syrakus zu den schönsten Plätzen Siziliens zählt. Sie wurde nach der Zerstörung durch das Erdbeben im Val di Noto 1693 vollständig wieder aufgebaut. Einige Jahre lang befand sich hier das berühmte Gemälde von Caravaggio “Das Begräbnis der Heiligen Lucia”, das heute in der Kirche Santa Lucia al Sepolcro zu sehen ist. Jedes Jahr im Mai erinnert das Fest der Heiligen Lucia und der Wachteln” an eines der Wunder, die der Heiligen zugeschrieben werden. Während der Feierlichkeiten werden Tauben und Wachteln vom Balkon der Kirche aus freigelassen.
Die Kirche Santa Lucia alla Badia: Geschichte und Feste
Die Fassade der Kirche Santa Lucia alla Badia bildet den Abschluss der malerischen Piazza Duomo in Syrakus. Das heutige Gebäude wurde wieder aufgebaut, nachdem ein Erdbeben im Jahr 1693 die ursprüngliche Kirche und das angrenzende Kloster zerstört hatte. Die Nonnen von Santa Lucia wollten eine Kirche, die sich nicht von den anderen Gebäuden auf dem Platz abhebt. Deshalb bauten sie eine größere Kirche und verlegten den Eingang von der Via Picherali auf die Piazza Duomo. Die Kirche Santa Lucia alla Badia ist auch eine der Stationen der Prozession, die jedes Jahr im Mai in Syrakus stattfindet. Das Fest, das auch “Santa Lucia und die Wachteln” genannt wird, erinnert an eines der Wunder, die der Heiligen zugeschrieben werden. Der Überlieferung nach ließ Lucia während einer Hungersnot im Jahr 1646 zwei mit Getreide beladene Schiffe in den Hafen von Syrakus einlaufen. Die Ankunft der wertvollen Fracht wurde traditionell in der Kathedrale von Syrakus gefeiert. Während des Festes wird die Statue der Santa Lucia, die normalerweise in der Kathedrale aufbewahrt wird, vor die Kirche getragen und Tauben und Wachteln werden vom Balkon an der Fassade freigelassen.
Architektur und Kunstschätze der Kirche Santa Lucia alla Badia
Die Fassade der Kirche Santa Lucia alla Badia wird von zwei ionischen Pilastern und einem schmiedeeisernen Giebel geschmückt. Das barocke Eingangsportal ist mit zwei gedrehten Säulen geschmückt und wird von einem Giebel gekrönt, der mit Symbolen des Martyriums der Heiligen verziert ist. Dargestellt sind die Säule und das Schwert des Martyriums, die Krone der Jungfräulichkeit und die Palme der Heiligkeit der Lucia. Das einschiffige Kircheninnere ist mit Stuckarbeiten und Dekorationen aus dem 18. Jh. geschmückt; in der Mitte des Gewölbes befindet sich ein Fresko von Marcello Vieri, das die Heilige Lucia bei der Rettung der Stadt vor einer Hungersnot darstellt. Der Hauptaltar beherbergt ein Gemälde aus dem Jahr 1579, das die Heilige Lucia zeigt, wie sie von Deodato Guinaccia zum Martyrium geführt wird. Das silberne Antependium aus dem Jahr 1726 ist ein Werk des Silberschmieds Francesco Turco aus Messina. Die Kirche Santa Lucia alla Badia ist mit einem schönen Fußboden aus bemalten quadratischen Majolikafliesen und einem hölzernen Wandschirm über dem Hauptportal geschmückt.
Das Begräbnis der Heiligen Lucia von Caravaggio
Von 2009 bis 2020 beherbergte die Kirche Santa Lucia alla Badia das Gemälde Das Begräbnis der Heiligen Lucia von Caravaggio. Der lombardische Maler schuf das Gemälde für die Kirche Santa Lucia al Sepolcro, wo es sich bis 1983 befand. In diesem Jahr wurde es dem Museo Bellomo in Syrakus übergeben. Im Jahr 2006 kehrte das Gemälde für drei Jahre in die Kirche Santa Lucia al Sepolcro zurück. Im Jahr 2009, als die Restaurierungsarbeiten an der Kirche begannen, wurde das Gemälde in die Kirche Santa Lucia alla Badia gebracht. Nach einer Ausstellung im MART (Museo di arte di Rovereto e Trento) wird das Werk Caravaggios im Dezember 2020 an seinen ursprünglichen Ort zurückkehren.
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